EMDR Therapie

EMDR ist eine von Dr. Francine Shapiro entwickelte traumabearbeitende Psychotherapiemethode und ist seit 2013 von der WHO anerkannt bei Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern. EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, was so viel bedeutet wie Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegungen.

Hierbei handelt es sich um eine hochwirksame psychotherapeutische Methode, die einem standardisierten Ablauf folgt, der in der Regel 8 Behandlungsphasen umfasst.

Ablauf einer EMDR Behandlung

Phase 1 – Anamnese und Erstellung eines Behandlungsplanes

In Phase 1 wird eine Anamnese und der Behandlungsplanung erstellt. Hier geht es um Beziehungsaufbau zwischen Klient*innen und Therapeut, was ist traumaspezifisch, was ist akut und welche Belastungen liegen weiter zurück. Der Ablauf des Prozesses wird erläutert.

Phase 2 – Stabilisierung und Vorbereitung

Phase 2 umfasst die Stabilisierung und Vorbereitung. Es finden verschiedene Techniken ihre Anwendung, um Klient*innen in ein Gefühl von Sicherheit und Geerdet-Sein zu begleiten.

Phase 3 – Beschreibung einer belastenden Situation

In Phase 3 wird eine belastende Situation herausgearbeitet und für den schlimmsten Moment ein repräsentatives Bild. In Beziehung dazu formulieren Klient*innen einen Satz, der eine negative Selbstüberzeugung zum Ausdruck bringt (z.B. Ich bin ein Versager. Ich bin nicht liebenswert. Ich bin schuld.)

Danach wird eine positive Selbstüberzeugung formuliert, so wie man stattdessen lieber über sich denken würde (z.B. Ich kann es schaffen. Ich bin liebenswert. Ich habe getan, was ich konnte.)

Auf einer Skala von 1-7 schätzen die Klient*innen ein, wie sie vor dem Prozess von dieser positiven Aussage überzeugt sind.

Welche Emotionen und Gefühle erleben die Klient*innen bezogen auf die beschriebene Situation? Sie bewerten die Schwere der Belastung auf einer Skala von 0-10.

Die Klient*innen werden gebeten zu beschreiben, wo im Körper es gegenwärtig Empfindungen gibt (z.B. Enge in der Brust, verspannter Nacken…)

Phase 4 – Trauma-Bearbeitung

Mit Phase 4 beginnt die Trauma-Bearbeitung – die Desensibilisierung und Reprozessierung.

Die Klient*innen gehen in eine Beobachterrolle, so als würden sie beim Zugfahren aus dem Fenster schauen und beobachten, was sich in ihnen zeigt. Das können Erinnerungen sein, das können Gefühle und / oder Körperempfindungen sein, die sich im Laufe des Prozesses verändern.

Die Therapeutin bittet die Klient*innen sich gleichzeitig auf die 3 Komponenten, die zuvor herausgearbeitet wurden (Bild für den schlimmsten Moment, negative Selbstüberzeugung, Körperempfindungen), zu fokussieren und dann beginnt der Prozess.

Die Klient*innen folgen nun mit den Augen einer Serie von Fingerbewegungen (bilaterale Stimulation), welche die Therapeutin in einem bestimmten Abstand auf Augenhöhe und in einem zügigen Tempo vollzieht. Es können auch Töne oder antippen der Handrücken oder Knie sein.

Zwischen den Serien gibt es kurze Pausen, in denen die Klient*innen befragt werden, was sie wahrnehmen.

Durch die bilaterale Stimulation wird die blockierte Verarbeitung belastender Erinnerungen aktiviert und die zügige Verarbeitung möglich. Dies scheint auch der Grund dafür zu sein, das EMDR nachweislich 40% weniger Behandlungsstunden benötigt als andere bewährte Verfahren (van Etten 1998). 

Phase 5 – Verankerung

In Phase 5 wird der positive Satz verankert.

Phase 6 – Überprüfung

Phase 6 dient der Überprüfung der Körperempfindungen.

Phase 7 – Abschlussritual

In Phase 7 kommt es mit einem Abschlussritual zum Ende des Prozesses und einer Nachbesprechung.

Phase 8 – Vorbereitung nächster Sitzung

Phase 8 ist Teil der nächsten Sitzung, bei der emotionale, kognitive und körperliche Veränderungen überprüft werden

Nach einer erfolgreichen EMDR-Sitzung erleben die meisten Klient*innen eine entlastende Veränderung der Erinnerung, die damit verbundene körperliche Erregung klingt deutlich ab und negative Gedanken können (auch von der Gefühlsebene her) neu und positiver umformuliert werden.

Ziel der Traumatherapie

Am Ende einer gesamten EMDR-Therapie sollten vorher belastende Erinnerungen nicht mehr als problematisch erlebt werden.

Symtome für die EMDR-Methode

EMDR findet Anwendung bei den folgenden Indikationen:

  • Depressionen
  • Burn Out
  • Angststörungen / Panickattacken
  • Zwänge
  • Anpassungsstörungen
  • Süchte
  • Fehlgeburten
  • psychosomatische Störungen
  • Missbrauch – physisch, psychisch, sexuell
  • Opfer-Täter-Strukturen auflösen
  • Allergien
  • Tinitus
  • jede Form von belastenden pathogenen Erinnerungen, z.B. nach Unfällen, Schicksalsschläge
  • Begleitung körperlicher Heilungsprozesse
  • U.v.m.

Das sagen meine Klienten

I met with Anke to help with the anxiety and panic attacks I had following a trauma. She told me ahead of time that she normally works with patients in German, but since EMDR doesn’t require much talking, our communication was easy and adequate for the treatment. From the start, I found her warm and easy to open up to. She made her office feel like a safe space to work on difficult emotions and after just two sessions with Anke, I noticed a significant improvement in my symptoms. – Anonymous

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Möchten auch Sie belastende Erinnerungen und traumatische Erlebnisse auf positive Weise verarbeiten und sich aus Kreisläufen von Selbstabwertung und Misserfolgen befreien, dann kontaktieren Sie mich:

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